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Beitrag » 19.01.2015 21:34

Hey Leute, gibts Neuigkeiten bei euch bezüglich der Akne?

Typisch für den Winter ist meine Haut wieder unreiner, v.a. an der Stirn. Das einzige was wirklich hilft ist BPO 2.5%, wobei ich lieber eine ursächliche Therapie angehen würde. Ich hab jetzt mal wieder einen Versch mit Vitamin A in Dosen 20.000-30.000 IE gestartet. Die letzten Versuche musste ich immer wegen Kopfschmerzen wieder abbrechen.

Habe kürzlich auch mal wieder ein Labor abgenommen. Nach meinem Schilddrüsenhormonversuch im letzten Jahr ohne durchschlagene Erfolge haben sich meine freien Werte wieder in etwa auf das Vorniveau (mittig-normal) eingependelt. Dafür zeigen sich andere Auffälligkeiten:

TSH 2.55 (hoch-normal, vorwerte meist zwischen 1.7-4.5)
Prolaktin 10.2µg/l (hoch-normal)
SHBG 28.6 nmol/l (mittlerer Normbereich)
DHEA-S 5.5 µmol/l (niedrig-normal)
Testosteron 14.8 nmol/l (niedrig normal)
Estradiol 49pmol/l (ca. mittig)
Progesteron 1.7nmol/l (ca. mittig)

Scheint so als passe ich gut in den Niedrig-normales-Testosteron + AGA + Akne Typus. Frage ist hat was nun wirklich sinnvoll ist. Eventuell ein Versuch mit Pregnenolon? Bei einigen hat ja leider sowohl Pregnenolon als auch Progesterone Schübe ausgelöst.
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Blake
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Beitrag » 22.01.2015 18:30

Nein, keine aufregenden Neuigkeiten... außer, dass ich nur wieder auf "nofap" verweisen kann. Meine Erfolge durch nofap sind ziemlich überzeugend.

Ansonsten kann ich aus Erfahrung noch innerlich Aspirin empfehlen (hilft bei mir enorm fürs Hautbild; nehme täglich ne halbe Tablette), sowie Magnesium + Vitamin E.
quer
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Beitrag » 22.01.2015 23:04

Halbe 500mg? Welches Magnesium und Vitamin E Produkt nimmst du?

Lg
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Blake
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Beitrag » 23.01.2015 16:46

Ich nehm die Aspirin Plus C von Bayer. 400mg pro Tablette, ergo 200mg am Tag.

Ich muss gestehen, das ich in Sachen mg & vit E ein billiges Kombinationsprodukt nehme. Im DM Markt hab ich da mal was gesehen und dachte mir, warum nicht ausprobieren? (Mg wird ja - eigentlich von allen Seiten - angepriesen) - Sind so sich auflösende Tabletten.
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Beitrag » 21.07.2015 10:22

Das "billige" Magnesiumoxid, das meistens in diesen Präparaten benutzt wird, ist gar nicht so schlimm wie sein Ruf. Es wirkt genauso gut wie die organischen Magnesiumformen. Der einzige Unterschied liegt darin, dass seine Bioverfügbarkeit gegenüber organischen Formen etwas verzögert ist. Aufgrund zu kurz angesetzter Beobachtungsintervalle ist dann fälschlicherweise die Behauptung propagiert worden, dass es "schlechter" wirkt. Der Körper muss ohnehin über einen längeren Zeitraum (1 Monat) aufgesättigt werden - dann ist die Magnesiumform egal.
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Ian
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Beitrag » 21.07.2015 22:57

Dies ist ein guter Punkt, und mit dem Oxid muss man sich nicht mit dem Konjugat rumärger, wie bsp. bei Magnesiumcitrat, wo das citrat im übermass evtl problematisch ist.
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Beitrag » 26.07.2015 09:14

Nochmal kurz zu den geposteten Hormonwerten: Was ist denn, wenn die Blut-Hormonwerte sich ganz ähnlich verhalten wie der Blut-pH-Wert - erst bei relativ starken Dysfunktionen zeigt sich hier eine signifikante Abweichung. Andernfalls bewegen sich die Bluthormonwerte relativ lange in den großzügig angelegten Referenzbereichen, die mit heutigen laborchemischen Standards relativ wenig Aufschluss über die Situation etwa im Bindegewebe zulassen.

Beispielsweise können die intraepithelialen Lymphozyten im Darm ja selbst Prolaktin produzieren - ein prolaktinerger Effekt an der Darmschleimhaut könnte also bei völlig "normgerechten" Prolaktin-Serumspiegeln stattfinden. Gleichzeitig ist die Darmschleimhaut reflektorisch mit der Haut verschaltet. Die Haut wiederum hat ein "eigenes" Hormonbildungs- und Hormon-Umwandlungs-System. Natürlich steht dieses System mit den Bluthormon-Spiegeln im Zusammenhang, aber muss eine "signifikante" Abweichung in diesem System auch mit einer signifikanten Abweichung der Serumspiegel korreliert sein, wenn die hormonellen "Schwellen" der Haut viel sensitiver auf kleine Unterschiede reagieren?
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Beitrag » 21.09.2015 21:28

[...] Wenn es die Konstellation "hohes Cortisol, hohes DHEA" wirklich gibt und das nicht nur ein statistischer Effekt durch das Zusammenrechnen mehrer Studien ist, dann ist das hochinteressant. Denn Cortisol und DHEA werden beide durch ACTH stimuliert, und normalerweise koppelt Cortisol so zurück, dass ACTH fallen müsste (und damit auch DHEA). Wenn die Achse allerdings so ausgelatscht ist, dass den ACTH-Wert die ständige Cortisol-Pulsation nicht mehr juckt, würde das so einiges erklären.


Irgendwie ist der Beitrag durch die Milbengeschichte etwas untergegangen.
also ist erhöhtes DHEA bei Männern "pubertätsbedingt" physiologisch, während Cortisol es wohl eher nicht ist? dh chronisch erhöhtes Cortisol senken, indem man dem hypothyroid Zustand entflieht?
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Beitrag » 22.09.2015 19:23

Unlock,
in der Tendenz kann man das so sagen, auch wenn einige Studien einen verringerten Cortiol-Wert gemessen haben. Da sich die meisten Studien nicht im Volltext finden, fehlen aber häufig absolute Angaben. In der Regel sind Prozentwerte angegeben (z.B. 130% des 1. Messwertes bei Interventionsstudien oder 140% im Vergleich mit der "gesunden" Kontrollgruppe). Für die Kontrollgruppen kann ich in der Regel keine exakten Ein-/Auschlusskriterien entdecken. Wahrscheinlich wären die - aus unserer Sicht - sowieso relativ "weich" angesetzt, aber das ist erstmal Spekulation. Hinzu kommen Confounder en mass - die Gruppe der therapieresistenten Frauen könnte ja auch mit Isotretinoin therapiert worden sein, welches ebenfalls Hormonwerte beeinflusst. Aber es finden sich keine Streuungsmaße. Also viel Arbeit für die Katz. ;)

Ich denke am ehesten, dass ein Leaky gut in den meisten Fällen ursächlich für die Akne-Problematik ist. Die Auswirkungen eines Leaky guts sind enorm. Mehr ROS, mehr RNS, nitrosativer Stress, Nitrosierung von Tyrosin, erhöhte Zytokine/erhöhtes Cortisol, das führt zum "Low T3 Syndrome". Erhöhtes Cortisol und erhöhtes Prolaktin induzieren außerdem eine Fehlbesiedlung der Hautflora (und natürlich auch der Darmflora), das zerschießt den Hirn-Serotoninspiegel (es gibt Verbindungen zwischen dem Darm-Serotonin-Spiegel und dem Hirn-Serotonin-Level). Somit zerschießt das Gut associated lympathic tissue (GALT) die Dopamin-Achse.

Wenn man dann noch PUFA-restriktiv lebt und somit seinen B6-Bedarf erhöht, sind die Probleme im Eiweißstoffwechsel nicht mehr weit, weil man gleich von zwei Seiten her feuert: Man braucht mehr B6, um Serotonin zu antagonisieren (der Stoffwechselweg über Trytophan zu Niacin wird angekurbelt), aber auch mehr B6, um Arachidonsäure aus dem Gewebe zu mobilisieren und die EFA-Defizienz auszugleichen.

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Beitrag » 23.05.2016 12:46

Das große Problem sind denke ich die multifaktoriellen Ursachen, dadurch fällt die allgemein gesuchte "root cause" weg. Individuell mag das mit "leaky gut" durchaus stimmen. Speziell chronisch erhöhtes NO ist im Peat-kontext interessant, da es ja anti-thyroid wirken soll. Ich merke an mir selbst immer einen starken Temperaturabfall bei Verdauungsproblemen, wäre interessant zu testen ob ich dann auch erhöhtes NO habe. Da soll es ja NO teststreifen geben? Studien belegen ja erhöhten oxidativen/nitrosativen Stress teilweise. Prolactin ist in der Tat ebenfalls mit Akne assoziert, wie auch DHEA (zumindest bei Frauen?) - ich selbst habe auch erhöhtes Prolactin, jedoch eher niedriges DHEA-S.

Scheint so als passe ich gut in den Niedrig-normales-Testosteron + AGA + Akne Typus. Frage ist hat was nun wirklich sinnvoll ist. Eventuell ein Versuch mit Pregnenolon? Bei einigen hat ja leider sowohl Pregnenolon als auch Progesterone Schübe ausgelöst.

Hast du nun damit experimentiert? Was hältst du von DHEA + Pregnenolon kombiniert?
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Beitrag » 04.06.2016 10:15

Ach, am Ende ist das eine Mischung aus "Henne-Ei" und ganz viel "Definition". Wenn z.B. unfermentiertes Gluten und unfermentiertes Kasein zu einer Entzündungskaskade führen, die am Ende Hautprobleme macht, ist das "Toxin" der Faktor X in der selben Gleichung. Also zwei "Auslöser", aber die gleiche Kette. Sucht man den immer gleichen Auslöser, muss man sich methodisch natürlich geschlagen geben.

Solange epidemiologisch aber das Wort "Veranlagung" im luftleeren Raum unter "Ursachen" steht und man das munter mit vielen anderen Faktoren korreliert, wird man auf keinen grünen Zweig kommen. Die Toxizität der meisten Stoffe ist - da wird immer Paracelsius zitiert - eine Frage der Dosierung, die Dosierung hängt aber wiederum vom körpereigenen Kontext ab. Daher ist für uns doch am Ende nur wichtig, dass man die für seine jeweilige Problematik hauptauslösende Substanz findet, über die man das Problem am besten beeinflussen kann, bis der Körper sich einigermaßen beruhigt hat. In der Regel klappt das beim Thema Nahrung mit vernünftiger Verarbeitung (so gut wie niemand reagiert auf Gluten, wenn das Brot richtig verarbeitet ist), aber wenn man dann lieber den Darm mit komischen Kuren überstrapazieren will, was zu Enzymopathien und einer Abwärtsspirale führt, muss man das halt tun.

Da die Mikroorganismen im Darm, die mit einer Zerstörung der Schleimhaut korrelieren, z.B. Vitamin A konsumieren und der Körper seinen Spiegel daher dramatisch absenkt, ist es oft z.B. völlig sinnlos, dieses Vitamin zuzuführen, es gibt in der Regel lediglich Probleme. Solange aber auf diesem Niveau agiert wird und immer wieder die Hypothyreose als Ursache angeführt wird (wir haben hier so oft über den Einfluss von Zytokinen auf T3, sprich mehr revereses T3 und Low T3 Syndrome), wird das halt nichts.


Das wollte ich nur nochmal kurz anmerken, da ich selber inzwischen Abstand von den ganzen Dingen nehme, über die wir hier munter philosophiert haben. Schade, dass es so ein "Follow-Up" nicht öfter gibt :D.
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Beitrag » 11.06.2016 21:26

Es ist meist schwer die Ursachen für Akne genau zu identifizieren, da es auch die unterschiedlichsten Typen von Akne gibt. Ich habe für mich einmal sehr viel ausprobiert. Egal ob Paleo, Low Carb, High-Carb, oder Ray Peat. Nichts hat bisher so richtig helfen wollen. Aber ich werde mir hier noch einmal alle Beiträge komplett durchlesen. Vielleicht lässt sich ja noch die eine oder andere Idee finden.

Fest steht auf jeden Fall schon einmal, dass das Hauptbild durch gesundere Ernährung bei mir besser geworden ist. Aber vom Optimum bin ich dann doch noch entfernt. :(
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Beitrag » 18.06.2016 00:31

ironpeat hat geschrieben:Es ist meist schwer die Ursachen für Akne genau zu identifizieren, da es auch die unterschiedlichsten Typen von Akne gibt. Ich habe für mich einmal sehr viel ausprobiert. Egal ob Paleo, Low Carb, High-Carb, oder Ray Peat. Nichts hat bisher so richtig helfen wollen. Aber ich werde mir hier noch einmal alle Beiträge komplett durchlesen. Vielleicht lässt sich ja noch die eine oder andere Idee finden.

Fest steht auf jeden Fall schon einmal, dass das Hauptbild durch gesundere Ernährung bei mir besser geworden ist. Aber vom Optimum bin ich dann doch noch entfernt. :(


Neben der Ernährung spielen noch sehr viele andere Faktoren eine Rolle.
Mein Lieblingsfaktor ist der, den viele mit "Stress" umschreiben. Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, dass Sorgen, Ängste und dauerhaft negative Gedanken sehr viel zu schlechtem Hautbild und mangelnder Gesundheit beitragen. Also: Stressmanagement wäre noch ein Punkt, den man immer optimieren kann (in welche Richtung auch immer du dich da entspannen willst) :nice:
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Beitrag » 25.06.2016 17:54

Im Endeffekt hat Selye schon vor vielen, vielen Jahren die Antwort auf alles gegeben. Unterschiedliche Stressoren, die das System überlasten, führen zur Aktivierung einer relativ "unspezifischen" Antwortkaskade. Ich weiß, dass manche Wissenschaftler das heute anders sehen, aber ich gebe ein einfaches Beispiel: verschiedene Trainingsarten beeinflussen einen Muskel sehr spezifisch; je mehr der Reiz den Muskel aber überlastet, desto ähnlicher und unspezifischer wird die Varietät der Folgen.

Tritt man mit einem überaktivierten GAS in die Pubertät ein, gibt es Probleme. Ob jetzt primär an der Haut oder an anderen Organen, darüber entscheiden dann andere Mechanismen, darunter sicherlich auch die Veranlagung. Das angeschaltet GAS ist aber bereits ein Bias. Jetzt führen Reize zu Problemen, die unter normalen Umständen relativ unproblematisch oder zumindest unsymptomatisch wären. Das ist aus meiner Sicht der ganze Trick der vielen Ursachen. Sie relativieren sich durch das Potenzial des Körpers, sie unter Umständen zu balancieren - oder eben nicht. Durch die vielen beim GAS involvierten Hormone, die die Insulinsensitivät und die Darmschleimhaut beeinflussen, lässt sich hier über "Diäten" zwar viel Positives erreichen, Ernährung ist aber nicht der Grund im engeren Sinne.

Der Körper ist ein System, und Systeme in der Biologie lassen sich nicht an allen Stellen gleichermaßen intensiv beeinflussen. Man muss verstehen, dass er (und wie er) als System reagiert, dann ist relativ schnell klar, über welche Wege sich eine Verbesserung erzielen lässt.

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Beitrag » 23.01.2018 21:00

Mir half eine Umstellung der Ernährung. Vielleicht hilft es euch auch.
Zedarccred
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